Das einzige Problem einer Person, die immer Fehler bei anderen findet, liegt in ihrer Schwäche
Diese Woche hatte ich die Idee, ein paar Zeilen zu dem Zitat aus „Der Reichtum im grossen Königreich“ zu schreiben: „Das einzige Problem einer Person, die immer Fehler bei anderen findet, sind deren Schwächen.“ Das ist wirklich anders, nicht wahr? Es ist einer dieser Sätze, bei denen man denkt: „Ja, das erklärt einiges.“ Die Einfachheit des Zitats täuscht über seine tiefe Tragweite hinweg. Wenn wir von jemandem sprechen, der „immer Fehler bei anderen findet“, meinen wir nicht nur eine einmalige oder berechtigte Beschwerde. Wir sprechen von jemandem, der scheinbar einen eingebauten Fehlerradar hat und ständig darauf hinweist, was bei allen anderen nicht stimmt – bei ihren Entscheidungen, ihrem Aussehen, ihrer Arbeit und ihrem Leben im Allgemeinen. Es ist ein Muster, fast ein Zwang. Das Zitat besagt, dass das einzige Problem bei diesem Verhalten ihre „eigene Schwäche“ ist. Oh. Es ist aber auch ziemlich clever formuliert. Es geht nicht um die Person, die kritisiert wird; es geht um den Kritiker selbst. Diese „Schwächen“ müssen nicht unbedingt damit zu tun haben, dass die Person körperlich gebrechlich oder schlichtweg arm ist. Es sind meist innere, verborgene Konflikte. Denken Sie mal darüber nach: Unsicherheit ist ein großes Problem: Sie ist wahrscheinlich der häufigste Grund dafür. Wenn jemand zutiefst unsicher über sich selbst ist – über sein Aussehen, seine Intelligenz, seinen Erfolg, sein Glück –, wie kann er sich dann vorübergehend besser fühlen? Das kann man erreichen, indem man die vermeintlichen Defizite anderer hervorhebt. Das ist so, als würde man sagen: „Wenn ich dir das Gefühl geben kann, minderwertig zu sein, bin ich vielleicht doch nicht so schlecht, wie ich dachte.“ Es ist ein Abwehrmechanismus, ein Weg, die Aufmerksamkeit von Ängsten und Selbstzweifeln abzulenken. Beispiel: Kennen Sie den Kollegen, der ständig sarkastische Bemerkungen über die Präsentationsfähigkeiten oder den Modegeschmack anderer macht? Bei genauerem Hinsehen erkennt man jedoch, dass er sich möglicherweise sehr zurückhält oder sich so kleidet, dass er nicht auffällt. Seine Kritik könnte aus der Angst vor Kritik oder dem Gefühl entstehen, nicht „gut genug“ zu sein. Neid und Eifersucht: ein weiterer Klassiker. Wenn jemand sieht, wie ein anderer etwas erreicht, was er sich insgeheim wünscht – sei es Erfolg, eine erfüllte Beziehung, Glück oder einfach nur ein angesagtes neues Gadget –, verbirgt sich hinter seiner Unzufriedenheit oft tiefsitzender Neid. Anstatt sich aufrichtig für andere zu freuen, versucht er, deren Glück zu untergraben. „Oh, sie hat die Beförderung bekommen, aber wahrscheinlich hatte sie einfach nur Glück“ oder „Sein neues Auto ist schön, aber wahrscheinlich ist es ein Fass ohne Boden.“ Beispiel: Stellen Sie sich einen Freund vor, der ständig an Ihrem Partner oder Ihrer Beziehung etwas auszusetzen hat. „Bist du wirklich sicher, dass er der Richtige für dich ist? Er scheint ein bisschen [negative Eigenschaft einfügen] zu sein.“ Diese Reaktion rührt oft daher, dass der Freund Schwierigkeiten hat, seinen Weg zu finden, oder seine Beziehung nicht so erfüllend ist, wie er es sich wünscht. Mangelnde Selbsterkenntnis/persönliche Erfüllung Manchmal sind Menschen, die ständig mit anderen unzufrieden sind, in Wirklichkeit zutiefst unzufrieden mit ihrem eigenen Leben, können aber den Grund dafür nicht benennen. Sie verspüren möglicherweise einen Mangel an Sinn, eine innere Leere oder sind einfach allgemein unglücklich. Sie projizieren ihr Unglück auf andere, anstatt in sich zu gehen und ihre eigenen Probleme zu lösen. Anderen die Schuld zu geben, ist einfacher, als diese bei sich selbst zu suchen. Beispiel: Denken Sie an Leute, die übermäßig viel Zeit online verbringen, Kommentarspalten durchforsten oder Fremde schlechtmachen. Welche persönlichen Herausforderungen könnten dazu führen, dass Menschen Trost darin finden, Fremde zu kritisieren? Oft ist es eine Leere, die sie zu füllen versuchen, eine Möglichkeit, Macht oder Kontrolle auszuüben, wenn sie sich in ihrer Existenz machtlos fühlen. Angst vor dem Unbekannten/Veränderung: Bei manchen rührt die ständige Fehlersuche bei anderen von einer starren Weltanschauung und der Angst vor allem her, was von ihrer Norm abweicht. Sie kritisieren andere Denk-, Lebens- oder Liebesweisen, weil diese ihre sichere, vertraute Denkweise in Frage stellen, was sich bedrohlich anfühlen kann. Beispielsweise kann ein Familienmitglied an jeder Entscheidung eines jüngeren Verwandten bezüglich seiner Karriere oder seines Lebensstils herumnörgeln und ständig etwas „Falsches“ an diesen Entscheidungen finden. Sie handeln möglicherweise aus echter Furcht – Panik vor dem Unbekannten, Angst vor zu schnellen Veränderungen oder Befürchtungen, dass ihre Lebensentscheidungen nicht die „besten“ waren. Daher bietet das Zitat aus „Der Reichtum im grossen Königreich“ eher Einsicht als Gemeinheit. Individuelle Kämpfe offenbaren oft die Quelle der anhaltenden Negativität eines Menschen, die typischerweise aus seinen eigenen, nicht angesprochenen Fehlern resultiert. Es bietet Ihnen eine alternative Sichtweise, nicht um inakzeptables Verhalten zu rechtfertigen, sondern um die zugrunde liegenden Ursachen zu verstehen. Und tatsächlich dient es auch als kostbare Reflexion für uns selbst: Wenn wir feststellen, dass wir andere gewohnheitsmäßig kritisch hinterfragen, ist es vielleicht Zeit für einen Moment der Selbstreflexion.
Autor: Sezgin Ismailov
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